Cover Up Tattoos und Lasern
Viele kennen es: Das erste Tattoo war vielleicht eine Jugendsünde, wurde von einem „Tätowierer“ verhunzt, unter Einfluss einer rosaroten Brille oder vor Jahrzehnten ohne alle technischen Neuerungen, welche es heutzutage gibt, gestochen und soll entsprechend erneuert werden.
Du möchtest ein altes Tattoo loswerden? Grundsätzlich gibt es da zwei Möglichkeiten: Cover Up oder Lasern. Doch was ist besser? Pauschal wird man diese Frage nicht beantworten können, da diese Entscheidung immer individuell gefällt werden müssen. Deshalb haben wir euch heute einmal die wichtigsten Facts zu beiden Möglichkeiten zusammengestellt. Gleich vorneweg: Man kann nicht jedes Tattoo mit jedem beliebigen Motiv covern, genauso muss nicht gleich jedes Motiv gelasert werden.
Cover Up Tattoo nur vom Spezialisten
Wenn du dir ein neues Tattoo wünscht und dir dein altes nicht mehr gefällt, kannst du über ein Cover Up nachdenken. Allerdings sollte dir bewusst sein, dass das Cover Up in der Regel deutlich größer als dein vorhandenes Tattoo wird, da nur so gewährleistet ist, dass das alte Motiv gänzlich verschwindet. Entweder wird das alte Motiv in das neue integriert oder auch eine komplett neue Tätowierung über die alte gelegt. Dann vermischen sich die alten und neuen Pigmente und der Künstler benötigt mehr Farbschichten. Hinzu kommt, dass es Farbpigmente gibt, die sich ausschließlich mit schwarz überdecken lassen. Das ist der Grund dafür, weshalb das Cover-Up Tattoo meist auch dunkler als sein Vorgänger wird. Als kleiner Tipp: Je mehr Fläche Du für dein neues Motiv bereitstellst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesamtmotiv durch hellere Stellen insgesamt von der Wirkung her aufgelockert werden kann. Möchtest Du die Fläche aufs Minimale begrenzen, so wirst Du mit einer düsteren Darstellung leben müssen – wobei das für einige ja ohnehin die gewollte Richtung ist! ? Für bereits recht dunkle Tattoos kann der Mix aus Cover-Up und Lasern sinnvoll sein.
Mit wenigen Lasersitzungen kann man das Motiv schon aufhellen lassen und danach ein neues Motiv darüber stechen. Also merke: Je kleiner und blasser ein Tattoo ist, desto leichter lässt es sich covern und desto vielfältiger sind die Möglichkeiten ein Motiv zu finden, was Dir zu 100% entspricht.
Aber Achtung: Nicht jeder Tattoo Stil eignet sich zum covern! Dadurch, dass alte Linien oder Schattierungen überdeckt werden müssen, eignen sich filigrane Tattoo-Stile wie Fineline oder Sketch eher nicht für ein Cover-Up. Besser sind z. B. Maori Tattoos, Realistic Tattoos, Oldschool oder Neotraditional Tattoos. Im Realistic Bereich wird vorwiegend in Monochromen Farbtönen gearbeitet, also ein hoher Anteil an grau Tönen – nicht im klassischen Grey Wash. Hier ein paar Bilder für Beispiele der Monochromen Farbpalette.
An Cover-Up Tattoos sollte sich nicht jeder wagen. Es benötigt eine gute Beratung und viel Erfahrung in dem Bereich. Daher sollte definitiv ein Cover-Up Spezialist hinzugezogen werden. Bei uns gibt es einige Künstler, die sich rein auf Cover-Ups spezialisiert haben. Gerne könnt ihr dazu einfach eine Anfrage stellen und wir beraten euch zu eurem Cover-Up Projekt
Wann sollte ich Lasern?
Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, werden entweder relativ dunkle Motive gelasert, damit diese im nächsten Schritt gecovert werden können oder eben jene Tattoos, die grundsätzlich nicht mehr gewollt sind.
Gelasert werden aber auch alte Tattoos, wenn du einen speziellen Wunsch hast und das neue Wunschmotiv nur mit einer Laservorbehandlung realisiert werden kann. Für deinen Cover-Up Spezialisten ist es teilweise erst dann möglich das neue Tattoo darüber zu stechen.
Bei einer Laserbehandlung schießt der Laser aus kurzer Distanz kaum sichtbare, und sehr intensive Lichtblitze bestimmter Wellenlängen auf das Tattoo. Auf Tattoos spezialisierte Laserinstitute arbeiten mit speziell dafür entwickelten Lasern. Diese Laserimpulse dringen bis zu 4 Millimeter tief in die Haut ein und sprengen die Farbpigmente in unzählige Bruchstücke. Tattoo-Entfernung ist ein Prozess, der auf die Fähigkeiten des Körpers angewiesen ist, da über das Lymphsystem die gesprengten Farbpigmente abtransportiert werden. So eine Laserbehandlung erfolgt immer in mehreren Sitzungen. Professionelle Laserinstitute empfehlen je nach Ziel der Behandlung zwischen 6 und 12 Behandlungen pro Areal. Einfluss auf die Anzahl der benötigten Behandlungen können die Pigmentdichte, die Tiefe sowie das Alter des Tattoos haben. Schwarz-weiß Tattoos lassen sich in der Regel schneller entfernen als Farbtattoos.
Ab Januar 2021 dürfen Laserbehandlungen nur noch von Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt werden – achte daher bitte darauf in ein seriöses Institut zu gehen!
Laser Schmerzen vs Coverup Schmerzen
Kommen wir zu einer häufigen Frage bezüglich beider Methoden zum „behandeln“ alter Tattoos. „Das tut doch sicher weh?
Wir haben mit Personen gesprochen, die beides hinter sich gebracht haben und folgende Erkenntnisse daraus gewonnen:
Wie beim Tätowieren gibt es auch beim Lasern angenehmere und weniger angenehme Stellen. Meist wird davon berichtet, dass auf knöchernen Strukturen etwas deutlicher die äußeren Einwirkungen zu spüren sind. Generell ist das Schmerzempfinden natürlich immer eine individuelle Sache, aber schmerzhafter ist keiner der beiden Prozesse. Und wer ein Tattoo bekommen hat, der überlebt auch das Lasern!
Kosten für’s Cover Up und Lasern
Die Schmerzen im Portemonnaie…wären vermeidbar gewesen. Hätte man damals nicht versucht zu sparen. Aber was ist jetzt die günstigere Lösung?
Der Preis für das Lasern hängt stark von der Größe des Tattoos und der benötigten Sitzungsanzahlen ab. Professionelle Laserinstitute bieten eine Tattoo Entfernung ab ca. 90 Euro / Sitzung für kleine Motive an, bei größeren Motiven kann ein Gesamtdurchgang des Areals auch mit 300 bis 600 Euro an Kosten einhergehen. Rechnet man das hoch, landet man schnell bei 600 bis über 1000 Euro allein für die Entfernung eines kleinen Motives (wir gehen hier exemplarisch von einer Fläche von circa 8×8 cm aus). Im Vergleich können Cover-Ups dieser Größenordnung ähnliche Dimensionen erreichen. Möchtest Du das Tattoo entfernen und auch kein neues Tragen, dann ist die Entscheidung klar. Möchtest Du evtl. etwas anderes Tragen, dann hol Dir gerne vorab bei uns Informationen zur Machbarkeit ein. In vielen Fällen braucht es kein Lasern – so sparst Du Dir Zeit und Geld.
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